Also da reiße ich mich schon zusammen und raffe mich trotz Übelkeit auf zur Uni und dann das.
Ich bin sogar recht früh los gefahren, hab noch ein Geburtstagsgeschenk für meine Kommilitonin gekauft, mit der ich mich beständig seelisch unterstütze in dieser Studiumshölle, und fahre um 10 Uhr auf den Uni-Parkplatz. Jenes ist, da die Vorlesung um Viertel nach beginnt, völlig ausreichend – Normalerweise. Ich fahre also auf die Auffahrt des Parktplatzes und…stehe. Nix geht mehr. So viele Autos habe ich noch nie an der Uni gesehen. Ich denke mir so, dass es ja sein könnte, dass nur ein Fahrer irgendwie Scheiße gebaut hat und bestimmt geht’s gleich weiter. Geht es dann auch mit 2 km/h. Dazu muss man sagen, dass ich schon extra auf den hinteren größeren Parkplatz gefahren bin, damit ich wirklich einen Platz finde. Ja, funktioniert sonst, nur nicht heute. Die Leute sind total irre, parken schon in der Mitte zwischen den Parklücken links und rechts und jemand, der grad keinen Kleinwagen hat, muss echt Milimeterarbeit leisten, um da durchzupassen. Um viertel nach krieg ich dann eine SMS von meiner Kommilitonin wo ich sitze. Ich: Im Auto! Hier ist Endzeit. Nachdem ich dann 20 Minuten gebraucht habe, Vorlesung hat mittlerweile begonnen, überhaupt einmal über diesen Parkplatz zu kommen, entscheide ich mich noch auf dem anderen Parkplatz zu schauen an dem anderen Unikomplex. Köööönnte ja klappen. Ja könnte, tut’s aber nicht. Schon auf der Abbiegerspur dahin von der Straße, die an der Uni vorbei geht, stehe ich wieder. 10:28 ich stehe immer noch. 10:30 Uhr es geht langsam weiter. Mittlerweile läuft die Vorlesung wohlgemerkt schon eine viertel Stunde. Als ich dann endlich abbiegen kann, stehe ich wieder. Mittlerweile drehen einige um oder parken nach dem Scheißegalprinzip auf den Grünstreifen oder völlig gurkig an der Straße links und rechts, was eine eh schon überfüllte Straße mit zwei Fahrspuren zu einer Spur vereengt, wohlgemerkt 1 Spur für beide Richtungen zusammen. Nach erneuten 20 Minuten habe ich mich dann bis ganz ans Ende zu dem Parkplatz vor der Mensa vorgekämpft, der immer frei ist, da er ziemlich weit weg von allen Unigebäuden liegt. Nicht so heute. Ich fahre also einmal rüber und mache mich dran diesen Parkkomplex wieder zu verlassen und vielleicht doch noch mal auf dem ersten Parkplatz zu schauen. Natürlich steht man wieder, denn wie gesagt wollen unglaublich viele Autos diese nun mehr einspurige Straße benutzen. Um 10:43 Uhr kommt mir dann die Polizei entgegen, regt sich auf, und beginnt Strafzettel an alle Scheißegalparker zu verteilen. Ich warte weiter und sehe meine Chance an den parkenden Autos vorbei zu fahren, kurzer Blick nach vorn zeigt mir, dass ENDLICH der Weg mal frei ist, keine Scheinwerfer leuchten mich an und ich wusel mich los. Hinter mir natürlich noch viele Autos, die genauso frustriert sind, da die Vorlesungen und Seminare seit einer halben Stunde laufen. Aber ich muss feststellen, dass trotz grauem Himmel, quasi keinem Tageslicht und Schneefall doch nicht alle denken, dass sie ihre Scheinwerfer anstellen könnten und in einer unglaublichen Schnelligkeit flitzt mir ein Kleinwagen ohne Licht entgegen. Ich drücke also auf die Bremse, denn dies kam sehr überraschend und gesehen hat man die eben auch nicht. Die Fahrerin, Frau mittleren Alters, kurbelt das Fenster runter und beginnt mich anzubrüllen, dass ich ja warten müsse und blubber. Ich brülle zurück, dass sie gefälligst ihre Scheinwerfer anmachen solle, dann würde man sie auch sehen und warten können und nicht so wie eine besenkte Sau fahren. Sie brüllt wieder, dass ich hätte warten müssen. Ich brülle wieder, dass ich das getan hätte, hätte sie ihre Scheinwerfer angehabt und einem die Chance gegeben zu warten. Sie brüllt wieder, ich hätte ja warten müssen. Hinter mir beginnt einer zu brüllen, dass sie ihre Klappen halten soll und Scheinwerfer anmachen soll. Sie brüllt wieder, wir hätten warten müssen und bewegt sich sogar noch auf mich zu anstatt vielleicht mal zu warten, so dass man mit den Autos rangieren kann. Derweil schreit sie weiter aus ihrem Fenster, dass sie ja arbeiten müssen und blubber. Neben mir mischt sich ein Fußgänger ein, dass sie wohl ne Schraube locker habe. Hinter mir brüllt’s, dass hier alle arbeiten müssen oder in ihre Vorlesungen müssen. Sie schimpft weiter. Ich lege mal den Rückwärtsgang ein. Zum Glück sind alle hinter mir so kooperativ ebenfalls rückwärts zu fahren und langsam aber sicher versuchen wir die Straße freizukriegen. Wir machen also für die Schreckschraube frei, so dass sie ohne Probleme druchfahren könnte und den Weg für die Autos hinter sich, die mittlerweile die Hauptstraße laaaange runter stehen, frei machen könnte. Aber sie lebt wohl nach dem Prinzip erstmal ich, dann ich, und dann der Rest der Welt, hält neben mir an, reißt die Tür auf und steigt aus, um mich weiter anzupöbeln. Ich sage ihr wiederholt, dass ich weiß, dass ich hätte warten müssen und hätte sie bei dem Scheißwetter ihre Scheinwerfer an und würden hier nicht alle kreuz und quer stehen und sie eh zu schnell gefahren sein, HÄTTE ich auch gewartet. Zum Glück kommt grad einer der Strafzettel-Verteil-Polizisten und fragt was das Problem sei. Sie schreit Zeter und Mordio, ich erkläre es ruhig. Hinter mir der meckert ebenfalls über die Tussi. Der nette Polizeibeamte bittet sie also quasi in nett polizeilisch sie solle die Fresse halten, einsteigen und arbeiten gehen wenn sie’s denn so eilig habe und die verfickte Straße frei machen. Wenn sie das nicht täte würde es eine Geldbuße hageln. Sie motzt weiter darüber, dass ich ja hätte warten müssen, was wir ja nun alle ca. 100 Mal gehört haben. Polizist notiert in Seelenruhe ihr Autokennzeichen. Sie ist dann wohl überrumpelt und verzieht sich endlich in ihr Auto nachdem sie mir noch einmal zugerufen hat, dass ich ja hätte warten müssen. Dann fährt sie zum Glück weiter und ich grinse den Polizisten an, der mit rollenden Augen zurück grinst. Mittlerweile ist es 11 Uhr, die Vorlesung läuft eine 3/4 Stunde und ich habe meinen Rekord in der Parkplatzsuche mit einer Stunde auf eine neue Höchstmarke gebracht. Endlich kann ich mich also von dem Moloch befreien und denke mir so, dass es jetzt eh egal ist und fahre nochmal auf den ersten Parkplatz. Mittlerweile haben meine Kommilitonin und ich per SMS beschlossen, dass es wohl entweder Freibier gibt oder ein Star anwesend ist, von dem wir nix wissen, und die, die die letzten Parkplätze kriegen, gewinnen ein Meet&Greet. Natürlich bringt der hintere Parkplatz auch keine Verbesserung und auch hier stehen die Autos nach dem Tetris-Prinzip. Es ist mittlerweile 11:10, die Vorlesung würde nur noch 30 Minuten laufen und ich entschließe mich nach Hause zu fahren und zur Entspannung diesen Blogeintrag zu verfassen.
In 2 Stunden habe ich meine nächste Vorlesung. Vielleicht sollte ich jetzt schon los fahren und Baldrian mitnehmen…
*prust*
Ich meine, es tut mir echt leid für dich und den Streß den du hattest aber es list sich großartig!
Hoffe du hast beim zweiten Mal mehr Glück. 🙂
Manchmal saugt das leben, sogar für die Katze, die ich – äh, lassen wir das. 😉 Ich hoffe, der Blog hat geholfen einen Teilfrust loszuwerden. Um den Rest kümmere ich mich, sobald du zurück bist. 😉