Gollis Reise zur 6 – #2

Wow! Ich hatte echt nicht damit gerechnet, dass mein Posting über meine Weightwatchers-Erfahrung und meinen Abnehm-Plan so einen Zuspruch erfährt und direkt Menschen motiviert hat es auch zu probieren. Das freut mich total! Daher wollte ich heute noch ein bißchen mehr zu dem Thema schreiben.

Wichtig ist sich bewusst zu machen, dass das Programm dabei hilft die Ernährung umzustellen und gleichzeitig wird ein Kaloriendefizit hergestellt. Ist ja auch logisch. Kein Kaloriendefizit = keine Abnahme. 😉 Da das Programm eben KEINE Diät ist, ist die Abnahme nicht immer gleich schnell aber dafür gesund und stetig. Und da man eine Umstellung macht ist es danach eben auch einfacher das Gewicht zu halten, da man seine Gewohnheiten angepasst hat. Mir hat es vor allem auch geholfen mich vor dem Start mit mir selber auseinander zu setzen. Warum habe ich so zugenommen? Was bedeutet mir essen? Wann esse ich was und wie? Das gehört in meinen Augen auch mit zu einer Umgewöhnung mit dazu. Das aktuelle Weightwatchers-Programm setzt auf 3 Säulen: Food, Fit, Feel. Bedeutet, sie versuchen das Hauptaugenmerk weg nur von dem Essen zu kriegen und auch darauf zu lenken, dass man lernt wieder fit zu werden und mehr auf sich zu achten bzw. Dinge zu tun, die einem ein gutes Gefühl machen.

Bei mir war übrigens der ausschlaggebende Faktor, dass ich mit der KonMari Methode angefangen hatte auszumisten. Dort ist es ja auch ein Element, dass man sich vor dem Start Gedanken darüber macht, wie man sich seine Wohlfühl-Wohnung/Haus vorstellt und dies vor Augen hat wenn man an das Aussortieren und Umstrukturieren geht. Und dadurch hat sich bei mir das Bedürfnis entwickelt auch in anderen Bereichen meines Lebens auszumisten bzw. umzuräumen, so eben auch an meinem Körper und mit meinem Gewicht. Man muss eben den Drang entwickeln etwas ändern zu WOLLEN und sich vor Augen führen wie das gewünschte Ziel aussieht. Manchmal ist ja grad das Gewicht eine Art Schutzschild oder das Essen eine Kompensation für etwas, was einem fehlt, genau wie Unordnung oder viel materieller Besitz und dies muss man sich meiner Meinung nach vor Augen führen und sich damit auseinander setzen wie es aussieht, wenn dies eben anders wird. Wenn man tief in sich drin keine Veränderung will oder Angst davor hat, dann hat man auch keine Große Chance auf Erfolg.

Dies erstmal allgemein gesagt. Und nun dachte ich, dass ich hier mal ein paar Tipps zusammentrage, die mir so im Alltag helfen mit Weightwatchers durchzuhalten aber eigentlich ja immer anwendbar sind wenn man seine Ernährung umstellen will:

* Zeit nehmen zum Essen. Dies fängt beim Frühstück an aber zählt für jedes Essen. Ich nehme mir ungefähr 1/2 bis 1 Stunde Zeit zu Frühstücken. Mein Frühstück besteht fast jeden Tag aus 1 Handvoll Obst (was ich grad da hab), 1 Optiwell Joghurt und 2-3 Esslöffel Vitalis zuckerreduziertes Müsli und hat damit max. 7 Punkte. Dadurch, dass ich mir die Zeit nehme und halt nicht schlinge, bin ich echt pappsatt nach dem Frühstück und bereit für den Tag. Darüber hinaus sind die Portionen eben nicht mehr riesig und man kann nicht endlos spachteln, daher sollte man das, was man isst, auch wirklich genießen. Und langsames Essen macht bekanntlicher Weise schneller satt.

* Fünfe gerade sein lassen. Theoretisch soll man nur 250g Obst pro Tag und 500g Gemüse. Ebenso soll man auch den Milch in den Kaffee berechnen oder Smoothies / Säfte ohne Zusätze. Das ignoriere ich gepflegt weg. So viel mehr Obst und Gemüse nehme ich eh nicht zu mir und die 200ml 1,5%ige Milch, die ich so pro Tag maximal in meinen Kaffee nehme, fallen für mich nicht ins Gewicht. Morgens trinke ich grundsätzlich 1 großes Glas Saft und das notiere ich ebenso nicht. Ich achte darauf, dass es wirklich nur reiner Saft ist und keinen Zucker oder sonstiges zugesetzt hat. Mehr Saft als dieses eine Glas trinke ich eh nicht pro Tag und zähle es für mich einfach als “Obst”. Wenn ich denn mal einen Smoothie trinke (vielleicht 1 Mal in 2 Wochen) zähle ich den auch nicht. Bisher hat mir das auch kein Problem bereitet. Es gibt jedoch Menschen, bei denen führt es zu weniger Abnahme wenn sie viel Obst essen also denke ich, dass man das einfach für sich selbst ausprobieren muss.

* Viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel Trinken. Und damit meine ich Wasser/Tee. Ich lese es immer wieder in der Community und hab es auch selbst erlebt, dass es ungemein bei der Abnahme und dem allgemeinen Wohlbefinden hilft, wenn man ca. 3-4 Liter am Tag trinkt. Ich trinke pro Tag ca. 2-3 Liter Wasser und 1 Liter anderen Kram wie z.B. Zero-Getränke oder Tee oder so. Ich trinke pro Tag ca. 1-2 Becher Kaffee, die zähle ich da nicht mit rein.

* Viel und oft über den Tag verteilt essen. Ich esse morgens entsprechendes Frühstück für 7 Punkte. Auf der Arbeit esse ich meist kein Mittag sondern nur Obst und Gemüse und Salzbrezeln (für 2 Punkte). Manchmal nehme ich mir aber auch Essen mit was vom Abend davor noch übrig ist oder schmiere mir ein Brot. Also rangiert mein Verbrauch tagsüber von 2-10 Punkte würde ich sagen. Ich habe auf der Arbeit meist eine Mini-Tupperdosen-Armada nehmen mir stehen und bin andauernd am Essen. Dadurch hab ich nie akuten Hunger oder ein klassisches Mittagstief nach einem schweren Essen. Wichtig ist aber natürlich, dass man den Überblick darüber behält, was man isst und sich auch alles, und sei es noch so klein, notiert. Oft schlummern ja da die Probleme (Reste vom Mittagessen eines Kollegen, da der die nicht mehr wollte. Kleines Stück Kuchen weil Kollege Geburtstag hatte. Müsliriegel weil man so einen Hunger hatte. Der Löffel Zucker im Kaffee weil der Kollege den Kaffee zu stark gekocht hat. Eine Scheibe der Salami weil sie weg musste. Etc.pp.).

* Planen! Ich plane die Woche meist im Voraus bzw. Sonntags für Montag-Freitag und Donnerstags von Freitag-Sonntag da ich Montags und Freitags Lebensmittel einkaufe. Zum Frühstck esse ich wie geschrieben meist das Müsli und tagsüber knabber ich Obst, Gemüse und Kleinigkeiten so vor mich hin. Abends essen wir recht früh zwischen 17-18 Uhr. Dann weiß ich nach dem Abendessen ob ich noch Punkte übrig habe und falls ja und ich Gelüste hab, dann schnabuliere ich noch irgendwas. Heute (bzw als ich den Beitrag angefangen hatte zu schreiben) als Beispiel weiß ich, dass ich noch 9 Punkte übrig haben werde was bedeutet, 2 Portionen Katjes Lakritz Joggergums auf die ich grad total stehe, oder 1 Portion Joggergums und 2 Capri Sonne Freezies Eis. Man sieht also, obwohl ich quasi durchgängig esse hab ich trotzdem noch Nasch-Budget. Ich weiß, dass am Samstag ein Geburtstag ansteht also werd ich an mein Wochenextra nicht gehen, damit ich es dann schamlos ausnutzen kann.

* Sport or not. Ich war zu Beginn meines Weges auch totaler Sportmuffel und sehr beruhigt darüber, dass man nicht zum Sport gezwungen wird und wenn man sich an die Punkte hält trotzdem abnimmt. Der Drang zur Bewegung und Straffung des Körpers kam dann von selbst als ich mich besser mit mir selber gefühlt hab und stolz war. Natürlich ist Sport gut und hilfreich, das muss ich ja niemandem erklären. Aber je nachdem wie sportlich man bisher war und wieviel Kilo man auf die Waage bringt ist Sport halt grad am Anfang echt ein Gewaltakt. Daher rate ich: zwingt Euch zu nix! Bewegung ist gut, klar, aber wenn man sich unter Druck setzt dann passiert bei den meisten ja genau das Gegenteil. Also besser einfach entspannt an die Sache ran gehen und wenn man das Bedürfnis hat sich zu bewegen, dann eben damit anfangen. Außerdem achtet darauf welcher Sport Euch gefällt. Ich HASSE zum Beispiel Joggen. Da bin ich nach 2,5 Minuten außer Atem, habe Seitenstiche und bin gelangweilt und generell einfach fertig. Hingegen 1/2 Stunde Aerobic macht mir Spaß. So ist halt jeder unterschiedlich. Und diese Legende, dass man nach einer gewissen Dauer der Anstrengung und des Auspowerns dieses hormonelle Hoch bekommt, erleben auch die wenigstens. Ich zum Beispiel hab das echt nur nach ganz wenig Sportarten (und vor allem nicht beim Joggen!). Ich persönlich mache gerne Yoga um gelenkig zu bleiben und für die Seele. Zusätzlich habe ich jetzt die App “Zombies, Run!” für mich entdeckt aufgrund eines Tipps von einer Freundin. Die macht echt großen Spaß! Die kann man beim spazierengehen oder Joggen nutzen, ich selbst mach das auf dem Crosstrainer (weil Joggen kacke ist!) und es funktioniert auch bombig. Grad für Leute mit Computerspiel-Affinität kann ich es sehr empfehlen! Ich mein, ich habe aus dem Stand 1/2 Stunde auf dem Crosstrainer durchgehalten VOR dem Frühstück (und mir ging es super) wo ich bei 2 Minuten Joggen schon denke, dass ich ins Krankenhaus muss. Also: Wenn Ihr Bock habt Euch zu bewegen, dann tut es, aber zwingt Euch nicht dazu. Bewegung ist natürlich super für die Gesundheit und je mehr Bewegung desto besser sieht der Körper grad nach dem Abnehmen dann aus aber besser die Ernährungsumstellung durchziehen ohne Sport als gar nichts ändern.

* Nichts verbieten! Wichtig ist, dass man sich vor Augen führt, dass man eine Ernährungsumstellung und keine Diät macht. Das bedeutet, die Veränderungen, die man jetzt macht, wird man auch auf immer durchziehen müssen. Ist ja auch logisch, denn wenn man wie vorher lebt/isst, dann nimmt man entsprechend alles wieder zu. Daher ist es ungemein wichtig, dass man darauf achtet, dass man sich wohl fühlt und sich nichts verbietet. Wenn man sich wirklich was verbietet, dann führt das doch dazu, dass man es wahlweise irgendwann in einem Anfall in übertriebenen Mengen in sich reinstopft oder halt einfach durchgängig scheiße gelaunt ist. Lieber 10 M&Ms (2 Punkte) als eine Packung (12 Punkte).*g*

* Optimistisch bleiben. Es kann immer vorkommen, dass man, obwohl man seine Ernährung umgestellt hat und Sport macht, trotzdem nicht abnimmt. Das kann von 1 Woche bis hin zu mehreren Wochen andauern und das frustriert dann natürlich immens. Aber niemals denken: Jetzt ist auch egal und wieder in die alten Mustern fallen. Es wird weiter bergab mit dem Gewicht gehen. Sollte wirklich über mehrere Wochen gar nix passieren, dann mal schauen ob man nicht doch was falsch macht (mehr trinken, Magnesium nehmen) oder zum Arzt gehen (Schilddrüse?) oder mal 1-2 Tage viel mehr essen (Stoffwechsel ankurbeln). Außerdem ist bei einer Ernährungsumstellung die Abnahme immer unterschiedlich. Es kann sein, dass man mal 1,5 kg in einer Woche abnimmt aber vielleicht auch mal nur 200g. Wichtig ist, dass man dabei bleibt und nicht aufgibt, denn nur so kommt man im Endeffekt an das Ziel egal wie lang es dauert.

* Fotos machen und ausmessen. Wenn man sich jeden Tag im Spiegel sieht, dann fällt einem nicht so schnell auf wie man sich verändert hat. Gerade wenn man sehr viel abnimmt, hängt der Kopf noch sehr hinterher. Daher finde ich Vorher/Nachher Fotos total hilfreich oder vor allem wenn man Sport macht den Vergleich von Messwerten. Gerade wenn man viel Sport macht sind Messwerte von dem Körperumfang wesentlich ausschlaggebender als das Gewicht auf der Waage. Es gibt zum Beispiel etwas, was neumodisch “skinnyfat” heißt. Bedeutet jemand, der keinen straffen Körper hat aber wenig wiegt, sieht trotzdem schwabbelig und dicker aus als jemand, der Sport macht und das gleiche Gewicht hat.

* Auf die versteckten Kaloriensünden achten: Brot, Butter, Nutella, Käse, normaler Frischkäse, normaler Joghurt, gesüsste Obstkonserven, geüsste Säfte und Getränke, Nüsse, Alkohol (!), Kaffeesahne und (gaaanz fies kalorienhaltig) Blätterteigprodukte wie z.B. Croissants.

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