Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen…

((OOC: Mein Soundtrack dazu: http://www.youtube.com/watch?v=BDSu0-qDFQ8))

Schlaf…

Vater!

Er strich ihr sanft mit seinem Zeigefinger von ihrer Stirn über den Nasenrücken.

Siehe, mein Kind!

Der Nebel, der sie bis eben noch umgeben hatte lichtete sich allmählich und sie sah sich um. Das helle Weiß des Nebels wurde zu einem dunklen Schwarz, welches sie jedoch magisch anzog und so nahm sie einen Schritt nach dem anderen in das Dunkel hinein. Es schloss sich um sie, als würde hinter ihr eine Tür verschlossen werden und sie in einem finsteren Raum stehen. Plötzlich zischte es leise und eine Kerze entflammte in einem Fenster doch das Kerzenlicht erhellte warm kalte Gitterstäbe aus Metall, mit denen das Fenster verschlossen war. Ihr war bewusst, wo sie sich befand. Sie sah zu Boden, wo eine dunkle, dreckige Person saß, deren Haare ihr ins Gesicht hingen. Behutsam ging sie in die Knie, strich der Person über die Haare. In diesem Moment hob die Person ihren Kopf, doch es war nicht das Gesicht, welches sie erwartet hatte. Ein Schauer der Erkenntnis rann ihren Rücken hinunter, als sich ein freundliches, verschwörerisches Grinsen auf den Lippen des Mannes zeigte. Sie spürte, wie ihre Schultern leicht wurden und dann merkte sie, dass sie nicht mehr ihr Priesterinnengewand trug. Nackt stand sie auf einer Lichtung im hellen Schein des Vollmonds. Sie spürte Gras weich und kühl an ihren nackten Zehen. Der Regen kam aus unsichtbaren Wolken, kühlte ihre erhitzte Haut und rann an ihrem Körper entlang bis er das Gras tränkte. Dann spürte sie, wie sich harte, schlanke Arme von hinten um sie legten und sie zärtlich umarmten. Ebenso spürte sie kühle Lippen auf ihrem Scheitel.

Dein Vater. So viel und doch nicht alles, mein Kind.

Sag mir Vater, darf ich diesen Weg gehen?

Das Herz und der Kopf sind zwei Dinge. Dein Leben ist das Herz. Die Trauer, das Mitgefühl, die Hilfe.

Ja.

Als sie erwachte, wusste sie, was sie tun würde.