Boulevard of broken dreams

Ich bin wieder zurück und fast ist es so, als wäre ich gar nicht weg gewesen – sieht man von den Albträumen ab, die ich fast jede Nacht habe. Ich bin gestern direkt ohne Pause zum Fürstenhaus geritten, denn der Brief meines Bruder wog schwer in meinem Beutel und ich wollte, dass Gi Sir Al Hauptmann Aldorn ihn bekommt. Es scheint, als wenn er sich gefreut hat und so hab ich wenigstens eine gute Sache für meine Familie getan, nachdem ich schon in Gondor zu nicht viel nutze. Aus dem Grund habe ich mich auch entschlossen wieder zurück zu kehren. Hab erfahren, dass auch Dankmar, meine kleiner neuer Bruder, immer noch hier ist. Zwar war er nie mein Bruder im Blute und auch noch nicht eingeschworen aber trotzdem sehe ich ihn noch als meinen Bruder. Ich bin gespannt, wie er sich gemacht hat. Hoffentlich sehe ich ihn bald. Nachdem ich Gis Sir Verdammt!!! Hauptmann Aldorn den Brief gebracht hab, habe ich beim Fürsten vorgesprochen und habe ihm meine Dienste angeboten. Ich wollte, dass die Klingen weiterhin den hohen Häusern Gondors dienen und außerdem muss ich ja auch irgendwie mein Essen verdienen. Ging alles schneller als erwartet und nun steht tatsächlich eine geborene Meroun im Eid bei Minas Faer. Ein komisches Gefühl nun einen Eidherren zu haben, der nicht so was wie mein Vater ist und den andere meiner Familie so schlimm beschimpft haben……Ich hoffe, es geht Ihnen gut. Zum ersten Mal in meinem Leben bete ich wirklich mit ganzem Herzen zu den Valar, dass sie meine Familie schützen mögen. Es scheint, als wenn auch die Ausbildung der Klingen niemanden auf einen derlei geführten Krieg vorbereiten konnte. So viel gute Männer und Frauen sterben. Und sogar die Kinder. Hoffentlich ist dieses Grauen bald vorbei. Wenn ich anfange nachzudenken, dann fühle ich mich feige: Feige, dass ich Gondor den Rücken gekehrt hab, feige, dass ich nicht an der Seite meiner Brüder, Schwestern und Landsmännern kämpfe. Aber was wäre ich schon für eine Hilfe? Der Fürst und GiHAUPTMANN Aldorn sehen mich als vollwertige Meroun, als eine Klinge die ja so ein ungemein großartiger Zuwachs für die Garde des Hauses ist. Ich habe Angst davor, wenn Sie feststellen, wie es wirklich um meine Person bestellt ist. Wahrscheinlich werde ich dann mit einem Tritt in den Ar Allerwertesten hinausgeworfen. Aber ich habe sie nie willentlich getrügt, habe nie gesagt, dass ich mehr kann als ich könnte, nur haben sie natürlich durch das Wirken meiner ehrenwerten, mutigen und perfekt ausgebildeten Brüder und Schwestern ein Bild welches ich nun erfüllen muss. Naja, nützt ja nichts wenn ich mich jetzt wahnsinnig mache. Vorerst habe ich wieder mein Haus in dem ich trocken schlafen kann ohne Schmerzensschreie im Hintergrund und habe ausreichend zu Essen. Was dann kommen wird, wird dann kommen. Hab mich entschlossen in meinem Haus zu bleiben und nicht im Wachhaus zu nächtigen. Ich glaube erstens nicht, dass es noch eine andere Frau in der Wache gibt als mich und die Männer sind sicher nicht daran gewöhnt, dann noch eine Frau bei sich zu haben, die sich nicht grad schamhaft hinter einem Vorhang umkleidet. Ja natürlich würde ihnen das gefallen, aber ich habe keine Lust nur aufgrund meiner Br meines Körpers vor die Tür gesetzt zu werden. Und außerdem würde es kein gutes Bild geben, wenn der neue Gardist dann auch noch alle nachts durch Geschrei weckt. Mit der Stille meines Hauses werde ich schon irgendwie klar kommen müssen ebenso mit den ganzen schönen Erinnerungen, die diese Wände beherbergen. Wie mag es wohl meinem lila Handtuch ergehen? Ich bete für Dich, Bruderherz genauso für Dich, mein Brüderlein, und hoffe Du kriegst nur Teller an den Kopf geworfen anstatt der Schwerter des Feindes.

Ich wurde nach Hause geschickt mit dem Befehl zu schlafen. Ich weiß, dass ich es dringend müsste, bin ich doch nun schon seit 2 Tagen auf den Beinen, aber ich kann nicht. Werde eh nur wieder aufwachen mit dem Nachklingen von Schreien und Kampfeslärm in meinen Ohren.

Die Feuer knistern so friedlich hier im Breeland.