And back again

Und da bin ich auch schon wieder daheim. Schon faszinierend, dass ich wirklich meine Wohnung in Gießen als wirkliches Zuhaus ansehe und gar nicht mehr so Hamburg obwohl es natürlich wie gehabt eine der wundervollsten Städte überhaupt ist. Aber ich hab mal wieder festgestellt, dass meine Eltern und ich nicht mehr wirklich für eine lange Zeit gemeinsam funktionieren. Zum Glück gab es keinen Streit aber ich werd schier wahnsinnig. Irgendwie wird alles vollkommen kompliziert, selbst sowas schlichtes wie Abendbrot. Es begab sich gestern Abend nachdem wir Mittags groß Ente geschmaust hatten. Um kurz vor halb sieben hab ich beschlossen, dass ich doch eine Kleinigkeit essen könnte. Es ergab sich folgender Dialog:

Ich: “Gibt es heute eigentlich Abendbrot?”

Papa: “Nö”

Ich “Ok” *Und begann zu überlegen was ich mir also einverleibe.*

Papa *Eine Minute später*: “Wir haben noch Tk-Brötchen.”

Ich: “Ah wunderbar. Wollt Ihr auch eines?”

Papa: “Nein, noch keinen Hunger. Später.”

Ich: “Ah gut, dann esse ich später mit Euch.” *Ich beschloss erstmal etwas Chips zu knabbern, denn Weihnachten kann man ja mal so völlig sinnlos sündigen. Ich erspare die zwischengeschobene Chips-Diskussion*

Papa *Drei Minuten später*: “Ach es ist ja schon halb sieben. Na dann mache ich mal Brötchen.”

Ich: “Hmpf ich hab doch jetzt grad Chips….naja ok, danke.”

*Viertelstunde später, Brötchen-Wecker klingelt*

Papa: “Ah die Brötchen sind fertig”

Ich: “Juhu, ich komme.”

Papa: “Wie Du willst auch eines? Hab jetzt nur zwei für Mama und mich gemacht.”

Ich: *facepalm* “Ja ich hab doch grad eben erst gesagt, dass ich gern zu Abend essen möchte.”

Papa: “Wie jetzt?”

Ich: “Naja egal, dann hau ich mir jetzt eines in die Ofen, der ist ja noch warm”

Papa: “Nein, iss Du ruhig eines, ich wollt eh Brot essen.”

Ich: “Hä? Ich denk Du hast zwei Brötchen für Mama und Dich gemacht?!?”

Papa: “Nein, ich wollt eh Brot essen.”

Ich *völlig verwirrt*: “Wie jetzt?

Papa: “Na ich wollt die ganze Zeit Brot essen, iss Du mal mit Mama die Brötchen.”

Ich: “Aber Du hast doch grad gesagt….”

Papa: “Ich esse Brot, ihr die Brötchen.” *macht sich pfeifend daran sein Brot zu schmieren*

Ich hab mich dann entschieden nix mehr zu sagen, und habe verwirrt mein Brötchen aufgeschnitten. Gucke dann in den Kühlschrank und nehme mir eine ungeöffenete Packung Mettwurst heraus. Mein Vater holt eine ungeöffnete Packung Putenbrust. Ich gucke rüber.

Ich: “Ich wollt grad die Mettwurst öffnen, möchtest Du die nicht lieber auch und die andere Packung zulassen?”

Papa: “Nein, ich will jetzt lieber Putenbrust.”

Ich entscheide mich dann auch Pute zu essen, da ich es albern find so viel Wurst gleichzeitig zu öffnen, packe also die Mettwurst wieder weg.

Papa: “Iss doch die Mettwurst.”

Ich: “Nein, ich find’s doof das beides zu öffnen und Pute mag ich doch auch gern.”

Papa: “Aber Du wolltest doch die Mettw…”

Ich: “Papa!!!!! Jetzt lass mich doch einfach mein Brötchen mit Pute essen und verkomplizier nicht alles.”

Papa: “Du verkomplizierst alles.”

Etc. pp. *kopf auf tisch fallen lass*

Sind Eure Eltern auch so?!? Ich halte das auf jeden Fall nicht länger als 2-3 Tage am Stück aus und hab daher beschlossen nach Haus zu fahren, da ich sonst im Kreis gelaufen wäre. Ich lieb meine Eltern wirklich sehr aber so etwas wahnsinnig machen tun sie mich echt.

3 thoughts on “And back again

  1. Ja, ich habe da so die Befürchtung, dass alle Eltern so – oder so ähnlich – sind. Sie wollen’s einem Recht machen. Und es passt so gar nicht in ihr Weltbild, dass das auch umgekehrt funktioniert und wir es ihnen ebenfalls etwas einfacher machen wollen. In dem Fall ergibt Plus und Plus dann wohl Minus, weil dann irgendwie überall ein ganz großer Knoten drin ist…

    Aber am Ende hat man sie doch ganz furchtbar lieb.

  2. Gegenbeispiel “Weihnachten anders..”
    Normalerweise gibts Engelsglockengeläute, damit man weiß, daß das Christkind da war, dann wird gesungen, dann bekommen die Kinder 2 Geschenke bzw die Eltern warten diese ab und packen dasnn selbst aus…

    Diesmal:

    Wir werden gerufen (ja wie, keine Glöckchen???), auf Protest wird die Glocke gesucht, runtergeworfen und geklingelt.

    Dann: es wird nicht gesungen.. Zitat Mama: Ja ihr singt doch ncciht so gerne.. Zitat ich: ach dann wird es nach 30 Jahren das erste Mal Weihnachten ohne Gesang geben??? Zitat Mama: Ja äh wir können natürlich auch… ich wollt euch nur was gutes. Zitat ich: Nein nein laß mal – wir machen diese Weihnachten einfach mal was anders, und nächstes Jahr dann wieder traditionell.

    Dann: Wir packen aus und packen aus…und die Eltern machen gar nix und schauen nur zu.. Häää? also alles irgendwie anders als sonst…

    Aber teilweise ähnclih verwirrend… 🙂

  3. Meine Eltern sind da irgendwie unproblematisch. :nothelping:

    Beispiel Frühstück:
    Mama: “Wir wollten es diesmal entspannt machen und bauen einfach ein Buffet auf, das bis irgendwann mittags stehen bleibt, dann kann jeder essen, wann er will.” – Gesagt, getan, hat wunderbar funktioniert. Bis auf die Kommentare meiner Geschwister und mir: “Ich hab ganz allein frühstücken müssen.” – “Ich auch.” – “Ich auch. Nächstes Mal wart ich auf euch.” – “Okay!” 😉

    Grad Feiern und sowas sind bei uns immer total unproblematisch, abgesehen von dem irren(!) Rumwuseln und der immer vorhandenen schlechten Laune meiner Mutter an Heiligabend und den Tagen davor. Das legt sich immer erst, wenn wir gemeinsam essen abends und dann Bescherung machen. Aber dann ist auch gut.

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