Routine für den Morgen-Zombie * Flylady-System á la Golli #1

Nachdem ich im Zuge von #12von12 meine Morgenroutine erwähnte, kamen doch einige Nachfragen dazu was jetzt zu diesem Blogeintrag führt.

Und zwar beschäftige ich mich ca. seit ich vor 1,5 Jahren meinen Besitz mit der KonMari Methode ausgemistet und sortiert habe, auch mit anderen Systemen dazu wie man besser Ordnung halten kann bzw. die Wohnung immer einigermaßen sauber hält. Ich bin generell ein Mensch, der viel Routine im Leben braucht, da ich sonst einfach sehr viel vergesse oder es im Alltag unter geht. Früher war ich mega chaotisch und zwar so sehr, dass ich niemanden spontan in meine Wohnung gelassen hätte. Die Wohnung aufzuräumen und zu putzen war immer eine Angelegenheit von vielen Stunden was natürlich darin resultierte, dass ich im Kopf immer diesen Batzen hatte und es viel zu selten machte, weil viel zu wenig Zeit war und es spiralisierte dann so vor sich hin. Zwar habe ich über die Jahre dann eine Art Golli-System gefunden, so dass die Wohnung meist ok war, zumindest so, dass es mir nicht mehr allzu peinlich war jemanden herein zu lassen, vor allem als ich dann mit Herrn Schatz zusammen zog, aber wirklich zufrieden war ich nie.

Nachdem ich dann durch KonMari richtig Grund drin hatte und wir umgezogen waren, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich jetzt besser vorgehen kann. Durch verschiedene Youtuber, die ich so gucke, bin ich dann unter anderem auf die Methode von Flylady gestoßen, welche sehr verbreitet ist, vor allem im englischssprachigen Raum. Die Methode richtet sich vor allem an Personen, die komplett im Alltag untergegangen sind, und mit der Babystep-Anleitung quasi von 0 starten wieder die Zügel über ihr eigenes Leben in die Hand zu kriegen. Vor allem auch Mütter und Personen, die vielleicht aufgrund von psychischen Krankheiten die Kontrolle verloren haben. Jedoch habe ich durch die Youtuber gesehen, dass es sich auch so gut in den Alltag integrieren lässt und seit dem habe ich mich eingelesen und bin gerade dabei das System auf mein Leben und meine Bedürfnisse zu adaptieren.

Das System von Flylady ist ausgerichtet auf Routinen. Einerseits wird der gesamte Haushalt in Zonen aufgeteilt, die pro Woche Aufmerksamkeit kriegen, dann hat jeder Tag der Woche seinen “Zuständigkeitsbereich” und dann gibt es Morgen- sowie Abendroutinen. Das Ganze soll helfen, dass man nichts, was man so zu tun hat, aus den Augen verliert und ebenso nie einen großen Batzen auf einmal erledigen muss, sondern alles in angenehme Häppchen aufgeteilt ist. Zu den Zonen und Tagesdingen werde ich nochmal separat was schreiben. Außerdem trainiert man sich durch die Routinen an, dass alles zur Gewohnungheit wird und daher nicht mehr mit negativen Gefühlen und “Oh mann, XY muss ich ja auch noch tun. Uff” verknüpft ist, sondern man es im besten Fall einfach ohne emotionale Involvierung fix erledigt. Ich empfehle es auf der Website herum zu stöbern und vielleicht auch auf Pinterest oder Youtube. Man findet da viel Kram zu und Beispiele wie es andere für sich machen, so dass man dann leicht das System auf seine eigenen Bedürfnisse zuschneiden kann. Ich halte mich zum Beispiel bei Weitem nicht an alles, was Flylady vorschlägt und habe alles sehr umgeschoben für mein Alltag und meine Pflichten.

Ich möchte jetzt hier nur auf die Morgen- und Abendroutine Bezug nehmen. Die Routinen sind Dinge, die eigentlich “logisch” und selbsterklärend sind aber ich tendiere halt dazu irgendwas davon zu vergessen, oder mich nicht an eigentliche Vorhaben zu halten und dann Schritt für Schritt zu versumpfen. Alles genau detailliert aufzulisten und zu erledigen hilft ebenso wie gesagt darin eine Gewohnheit zu erschaffen und das Gefühl zu haben, etwas erledigt zu haben, schon auf der Hinfahrt zur Arbeit. Und unterschätzt niemals den Boost eines gemachten Bettes!

Meine Morgenroutine:
* Mein Medikament nehmen und dazu ein Glas Wasser trinken
* Mein 7-Minuten-Workout
* Fenster zum Lüften öffnen
* Duschen und danach die Dusche kurz wischen (Lappen + Seife = ausreichend)
* Toilette und Waschbecken kurz wischen
* Anziehen und Schminken
* Spülmaschine ausleeren (so kann man sie über den Tag entspannt füllen)
* Frühstück bzw. Essen, das ich mit zur Arbeit nehme, vorbereiten
* Bett machen
* Fenster schließen
* Kurz durchräumen

Und los zur Arbeit.

Das Ganze dauert bei mir in der Regel so ca. 3/4 Stunde und basiert darauf, dass ich auch Abends meine Abendroutine vorher gemacht habe, so dass für Morgens alles bereit ist. Die Abendroutine mache ich irgendwann am Abend. Teile davon erledige ich direkt nach dem Abendessen, andere wiederrum manchmal erst vorm Schlafengehen direkt. Je nachdem wie es passt.

Meine Abendroutine:
* Schreibtisch aufräumen
* Sollte ich am Tag irgendwas rausgewühlt haben, das kurz wegräumen
* Küche machen (aufräumen, Arbeitsplatte & Herd wischen, Geschirrspüler anstellen)
* Kleidung für den nächsten Tag bereit legen
* Launch Pad machen (Alle Dinge im Flur bereit legen, die ich nächsten Tag vorm Gehen greifen muss Bsp. Schuhe, Tasche, sollte ich nächsten Tag Einkaufen gehen dann das Leergut etc.)

 

Das wirkt jetzt in sich sehr selbsterklärend aber gerade, dass ich meine Klamotten sowie alles weitere am Abend bereit lege, hilft mir am nächsten Tag Zeit und Stress zu sparen, da ich mich nicht mehr darum kümmern muss morgens im Halbwach-Zustand. Ebenso hilft es mir, dass ich nichts vergesse morgens. Wie gesagt, eigentlich ist es alles komplett logisch und bei den meisten organisierten Menschen, wie z.B. bei meinen Eltern, eine Selbstverständlichkeit, aber wenn ich mich nicht explizit daran erinnere und die Liste abgehe, vergesse ich es oder kriege einen Anfall von “Meh nee keinen Bock” selbst bei Dingen, die nur 2 Minuten brauchen.

Soviel also zu meiner Morgen- und Abendroutine. Demnächst schreibe ich dann mal wie ich die anderen Elemente der Flylady-Methode für mich adaptiert habe. 🙂

4 thoughts on “Routine für den Morgen-Zombie * Flylady-System á la Golli #1

  1. Ich schrieb ja auf Twitter schon, dass ich das Ganze nicht machen kann aus Zeitgründen, bzw. dafür NOCH früher aufstehen müsste, aber zumindest hat es mich dazu motiviert, die letzten Tage einfach ein paar Handgriffe mehr zu machen 😀

    • Was davon ist denn noch nicht bei Dir in der Routine morgens und würde Dir zu viel Zeit rauben? Ich nehme an das Putzen? Ich brauche für die Dusche, das Waschbecken und das Klo nur insgesamt 3 Minuten. Maximal. Es geht ja nicht darum mit Putzkram intensiv durchzuwischen, sondern nur “swish&swipe” wie Flylady das nennt. Beim Klo z.B. schrubbe ich nur mit der Bürste einmal innen durch und dann nehme ich mir ein Feuchttuch und wische den Sitz. Fertig. Es geht dabei ja nur darum es sauber zu halten, denn wirklich intensiv putzt man das Bad ja im Endeffekt nur 1x im Monat. Im Endeffekt kann man es ja auch aufsplitten. Morgens nach dem Duschen die Dusche und Abends Klo und Waschbecken oder irgendwie so. Je nachdem wie es am Besten in den Tagesablauf passt. Der Vorteil ist halt, dass man pro Tag darauf nur ca. 3-4 Minuten anwendet und sich damit aber das wirkliche Bad-Putzen (das bei mir am Stück mindestens 1/2 Stunde dauert) pro Woche spart.

  2. Danke für diesen Artikel, der für mich wohl zur richtigen Zeit kam!
    Ich halte das System jetzt – für mich adaptiert – seit 3,5 Wochen so ein und bin wirklich happy über meine dauersaubere Wohnung. Das ist mal eine ganz neue Erfahrung für mich! 🙂 Normalerweise habe ich sie immer 1-2 Monate verwahrlosen lassen und dann an einem Tag eine Riesenputzaktion gestartet.

    Ich habe, auch um den Morgen zu entlasten, eine zusätzliche größere Nach-Hause-Komm-Routine eingeführt und generell schlicht meine fünf Zimmer auf die Wochentage verteilt. Hier arbeite ich dann je nach zur Verfügung stehender Zeit rum.
    Meine Wohnung bleibt durch die Routinen generell aufgeräumter und in einer aufgeräumten Wohnung putzt man auch eher. Plus, wenn die Wohnung generell sauber ist, widme ich mich eher den bisher verwahrlosten Ecken und halte die danach auch eher sauber und aufgeräumt.

    Ich weiß, dass das Prinzip “alles wegräumen und saubermachen, was ich gerade rausgeräumt und dreckig gemacht habe” nix Revolutionäres sein sollte. Aber irgendwie war es für mich erst dann wirkungsvoll, als es auf einer ausgedruckten Liste auftauchte. :))

    Wie ich schon twitterte, kommt heute ein Handwerker und es ist absolut unnötig, irgendwas extra zu putzen. Und das, wo ich normalerweise dann einen halben Tag freigehalten hätte, um wenigstens den Weg ordentlich zu machen…

    Mein momentaner Putz-Enthusiasmus wird sich vielleicht auch wieder legen – aber ich denke, das System an sich kann ich durchhalten oder jedenfalls zur Not wiederbeleben.

    Vielen Dank!

  3. Auch von mir noch ein Danke für den Eintrag (und die folgenden)!

    Ich habe das erst mal für meine kleine Wohnung testweise etwas einfacher angepasst, auch wollte ich da nicht mit zu viel drauf los fahren und dann die Motivation nach wenigen Tagen verlieren:
    Nach der Arbeit stelle ich die Eieruhr auf 15min und mache mich in der Zeit einfach ans aufräumen oder was gerade anfällt.
    Nach nur einer Woche war das Wohnzimmer so aufgeräumt wie schon lange nicht mehr, inzwischen mache ich neben anfallenden Sachen in der Küche auch das Bad oder beginne sogar schon mal ein bisschen Schränke auszusortieren.

    Eigentlich lächerlich das ich selbst nie auf die Idee gekommen bin, um so mehr freut es mich und ich hoffe mal das es nicht allzu schnell wieder einreißt. ^^
    (Klar gibt es noch Verbesserungsbedarf, aber es ist auf jeden Fall ein guter Anfang!)

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