A lover’s vow

Eigentlich begann der Tag gestern recht angenehm. Man könnte fast sagen schön. Ich habe einen langen Ausritt unternommen und mich dann spontan dazu entschlossen die Einladung des Hauptmanns zum Tee anzunehmen. Der Tee, er ist jetzt unwichtig. Doch wichtig bleibt das Gespräch, welches wir führten. Welches jedoch unterbrochen wurde von dem Feldwebel Zarroc Angor, der ein merkwürdiges Geschöpf als seine Frau vorstellte. Es war eine irritierende Situation, nicht nur, da dieses Geschöpf in Unterkleidern und nass durch die Gegend tobte und anscheinend wohl irgendwen irgendwann verprügelt hatte, nein auch wegen der Situation, dass der Status der Ehe merkwürdig geklärt bzw. ungeklärt war. Doch noch schienen der Hauptmann und ich Herren der Lage bis mein Gatte eintraf. Im Nachhinein kann ich nicht mehr nachvollziehen, wie das Schicksal seinen Lauf nahm. Worte wurden gewechselt, verständlich oder nicht und in dem Chaos breiteten sich die Lüge und der Untergang aus. Ich habe versucht die Lage unter Kontrolle zu bringen, doch sind Männer einfach unglaublich sture verbohrte Wesen. Der Hauptmann trat vor meinen Gatten und lud alle Schuld Angors auf sich. Wohl aus Freundschaft und dem Willen jenen Mann zu schützen. Und wenn ich an seine Worte denke, die er zu mir während des Tees sprach, so verstehe ich seine Handlung, mag sie noch so naiv gewesen sein. Und somit hätte er fast seinen Kopf verloren. Angor ist ein schwacher, dummer, fehlgeleiteter Narr.

Eide, Liebe, Freundschaft. Und Loyalität, die darauf begründet. Mein Gatte handelte aus Loyalität zu den Eiden, die er schwor. Der Hauptmann war gefangen zwischen seiner Loyalität begründet in seinen Eiden und in seiner Freundschaft. Und Angor, er handelte wohl aus Loyalität zu seiner Liebe aber, so schien es mir, zu Eiden die nur er und der Hauptmann wirklich verstanden und die bedauerlicherweise in dieser Situation irrelevant wurden. Er wollte sich erklären, dies warf er mir vor, dass er zu keiner Erklärung kam, dass meinen Gatten diese Erklärung nicht kümmerte. Doch müsste ihm, der, so glaube ich, schon viel erlebte, bewusst sein, dass in gewissen Situationen keine Erklärungen mehr von Nöten sind, irrelevant werden. Und dazu gehört, eine Lüge an den Lehnsherren. Und so berief er sich auf die falschen Grundlagen und seine Worte stürzten seinen Freund immer weiter in das Verderben. Freundschaft. Solche Freunde wünsche ich nicht einmal meinen Feinden. Und so bat er um das Leben seines Freundes und ging. Und doch wünsche ich ihm, dass er seine Verblendung einsieht, wünsche ihm, dass ihm bewusst wird welche Art Freund er in dem Hauptmann hat und wünsche ihm, dass er mit der nötigen Dankbarkeit dem Hauptmann begegnet sollten sie sich je wieder sehen.

Der Hauptmann bewies seine Loyalität. Bewies sein Rückrat, sein Pflichtbewusstsein, seine Größe. Nun führt er das Schwert meines Gatten, das Schwert des Herzogs von Ost Agar und ich weiß, dass er weiß, was jenes bedeutet. Und ich fühle mich sicherer mit dem Wissen einen solchen Hauptmann an der Spitze unserer Garde zu wissen. Fühle mich fast stolz, dass so jemand in unserem Hause dient.

Eide, Liebe, Freundschaft – Loyalität. Wir alle sind ihnen untertan.