KonMari Series #1 – Die Basis

Zwei Freunde von mir haben vor kurzem das Buch “Magic Cleaning” von Marie Kondo durchgelesen und begonnen nach ihrer Methode Auszumisten und Aufzuräumen, so dass ich neugierig wurde, nachdem sie mir davon erzählten und was die Ideologie dahinter ist. Ich hatte mir vorgenommen einen Frühjahrsputz zu machen und hatte mir in diesem Zusammenhang vorgenommen das Buch zu kaufen, aber was jetzt wirklich der Auslöser war, das Buch direkt zu kaufen und anfangen zu lesen, war der anstehende Umzug. Ein Umzug ist ja nun mal eh die Zeit in der man normalerweise seinen gesamten Besitz durchschaut und ausmistet bevor er in Kisten verstaut wird. Es stellt sich heraus, dass der Zeitpunkt um die KonMari-Methode anzuwenden ist echt kaum besser sein könnte.

Die Grundidee von Marie Kondo ist, dass man nachdem man ausgemistet hat nur Dinge um einen hat, die Freude in einem auslösen und/oder die man wirklich, wirklich benötigt (z.B. Kochuntensilien und Papierunterlagen wie Verträge und dergleichen). Ebenso werden diese Dinge so organisiert, dass man stets weiß was man besitzt und einfach an alles rankommt und jedes noch so kleines Teil ein “Zuhause” in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus hat. Das resultiert dann darin, dass man quasi nie mehr richtig groß aufräumen muss, da man nach Benutzung jedes Teil wieder an seinen Ort zurückstellen kann.

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Wie geht man also nach dieser Methode vor?

Am Anfang steht das Ausmisten. Dies soll nicht wie man es ja normalerweise macht pro Raum, sondern pro Kategorie erfolgen. So stellt man sicher, dass man einen Überblick bekommt über all die Dinge, die man aus einer Kategorie besitzt. Wenn man diesen Überblick hat geht es darum jedes einzelne Teil separat aufzunehmen, zu betrachten und zu entscheiden, ob es einem Freude bringt oder nicht. Wahlweise wenn es eher “neutrale” Dinge sind wie z.B. Kochuntensilien, dass man überlegt ob sie einem was bringen (Beispiel: Mit dem Teigschaber kann ich besonders gut den Teig aus dem Topf kriegen für den leckeren Kuchen, das macht mir Freude). Man behält also nur die Dinge, die einem Freude bringen, die man eh ständig anfässt, weil man gerne damit arbeitet oder Dinge, die man einfach aufbewahren muss wie wichtige Papierunterlagen und Medikamente etc..
Grundsätzlich sagt Marie Kondo und auch alle möglichen Youtube-Dinge, die ich mir bisher angeschaut habe, dass man mit dieser Methode grundsätzlich über 50% bis 75% ausmistet und dann eben nur “positive” Dinge um sich herum hat. Daraus resultierend soll man also glücklicher sein weil man a) nur Dinge hat, die einen glücklich machen, b) man immer genau weiß was man hat, wo dieses hingehört und was man damit tut und c) im Endeffekt nie mehr aufräumen muss und immer ein ordentliches schönes Zuhause hat, dass genauso aussieht wie man es sich vorstellt.

So wie ich die Methode interpretiere geht es in der Basis tatsächlich nicht darum Auszumisten, sprich Wegzuwerfen, sondern darum das, was einem wichtig ist, zu behalten. Das liest sich erst einmal recht banal aber rein aus eigener Erfahrung ist für mich Ausmisten eher negativ belegt und es ist verbunden mit solch negativen Worten wie Müll und Trennung sowie einem Gefühl der Scham darüber, was man an Besitz angehäuft hat. Marie Kondo geht in ihrem Buch direkt darauf ein, dass man das Aufräumen als Fest betrachten soll. Man tut es für die Dinge, die einem Freude bringen und die bisher in der schieren Menge an Besitz einfach untergingen oder die wir bereits völlig aus den Augen verloren haben, weil wir vergaßen, dass wir sie besaßen und nur immer neu gekauft haben.

Um also sicherzustellen, dass alles, was einem keine Freude bringt, was einen belastet, was man nicht mehr benötigt aus der Wohnung oder dem Haus fliegt muss man wie gesagt alle Dinge einer Kategorie auf einem Fleck zusammentragen und jedes einzelne Ding anpacken und für jedes einzelne Ding entscheiden. Das bedeutet also tatsächlich, dass man zum Beispiel ALLE seine Kleidung auf einen Haufen packen muss, um dann durchzugehen oder ALLE Bücher, ALLE DVDs und so weiter. Nur so stellt man eben sicher, dass man nichts aus einer Kategorie übersieht (z.B. Jacken in der Garderobe wenn man die Jacken aus dem Kleiderschrank aufräumt) und man wirklich weiß wieviel man wirklich von einer Kategorie hat und sich nichts mehr noch irgendwo versteckt.

Ebenso sagt sie man soll in einem Rutsch aufräumen. Wie lang dieser “Rutsch” dauert ist natürlich von der Größe der Wohnung / des Hauses, der Menge an Besitz und der Zeit, die man für das Ausmisten und Aufräumen erübrigen kann, abhängig. Aber sie unterstreicht, dass man keine großen Pausen machen soll und es so kompakt wie nur möglich nacheinander abarbeiten soll. Da das Ausmisten und Aufräumen nur einmalig in einem Rutscht stattfindet und danach laut ihrer Aussage kein Aufräumen mehr nötig ist (außer Dinge nach Gebrauch wieder an ihren Ort zu stellen) soll man es als Festakt betrachten, der den Auftakt zu dem Leben darstellt, das man gerne hätte.

Hier finde ich, geht ihre Philosophie etwas zu weit, denn sie sagt dass nach ihrer Methode ihre Kunden auch ein besseres Leben begonnen haben etc.pp. und es ein Start ins Glücklichsein ist. Ich denke, dass ist sehr von der Person abhängig und naja, im Endeffekt ist es eben nur Ausmisten und Aufräumen und keine Langzeit-Therapie. Dennoch sagt sie, dass man sich zu Beginn deutlich visualisieren soll warum man es jetzt tut und was man damit erreichen will und wie man sich seinen Lebensraum und auch sein Leben danach vorstellt.

Nach dem Ausmisten kommt wie gesagt das Aufräumen / Organisieren und dort hat sie auch konkrete Vorschläge wie die Dinge, die dann noch übrig sind, verstaut werden sollen. Sie legt auch hierbei wie bei dem Ausmisten einen großen Augenmerk auf die “Seele” von Gegenständen. Man soll sich von den Dingen, die man wegwirft / weggibt auch verabschieden und ihnen danken oder bei dem Aufräumen aufpassen, dass die Dinge noch Luft zum Atmen haben. Letzteres soll so erreicht werden, dass Kleidungsstücke zum Beispiel nicht mehr gestapelt, sondern gefaltet und in Reihe aufrecht aufgestellt werden. Dies gilt aber auch für alle anderen Dinge. Ob jetzt mein unterstes T-Shirt von denen darüber erstickt wird ist mir reichlich egal aber ich sehe den Vorteil darin alles auf einen Blick zu sehen und nicht erstmal Dinge abheben, rausräumen, wegstellen zu müssen bevor ich an das Ding komme, was ich eigentlich will, seien dies Oberteile, Bücher, Zettel oder Kochtöpfe.

Hier nochmal zusammengefasst, welche Punkte ich als wichtig beim Lesen empfunden habe:

1. Behalte nur Dinge, die Dir Freude bringen.
2. Betrachte das Aufräumen als Festakt.
3. Räume in einem Rutsch auf.
4. Räume pro Kategorie und nicht pro Raum aus.
5. Erst Ausmisten, dann ordnen.
6. Marie Kondos 4 Organisations Prinzipien:
* Falte alles an Kleidung was nicht unbedingt gehangen werden muss
* Stelle alles aufrecht hin so dass es gut und einzeln zu greifen ist
* Es muss immer sichtbar sein was was ist
* Organisiere in quadratischen Partien

 

Wie gehe ich jetzt also vor?

Herr Schatz und ich werden versuchen die Methode gemeinsam anzuwenden, wenn wir als Vorbereitung für den Umzug ausmisten. Der Part mit dem Aufräumen, Sortieren, Verstauen etc. folgt dann in der neuen Wohnung. Das bedeutet, ich werde mich Schritt für Schritt durch die Kategorien, die Marie Kondo vorschlägt, arbeiten und dann schauen wieviele Unterkategorien ich wirklich brauche. Das mache ich rein von der Menge abhängig, die ich von einer “Überkategorie” habe.
Ich bin sehr gespannt wieviel es bringt und wie ich mich dabei fühle. Aktuell habe ich ein wenig Angst davor aufgrund der schieren Menge an Zeug, die ich im Kopf hab wenn ich an bestimmte Kategorien denke wie z.B. der Kleidung. Ich habe Sorge, dass ich es nicht gestemmt kriege oder mich doch zwischendrin die Lust verlässt aber da ist das Gute, dass der Umzug ansteht und dadurch muss eh alles sortiert und angefasst werden und ich habe gar keinen Grund die Dinge doch wieder in Ecke xy zu schieben. Noch dazu weiß ich dann am Besten wieviele Umzugskartons wir tatsächlich brauchen und wieviel Stauraum in der neuen Wohnung benötigt wird. Ich denke, dass wir in der nächsten Woche mit der Kleidung beginnen werden. Marie Kondo schlägt dies auch als erste Kategorie vor. Dies kann dann nochmal runtergebrochen werden in “alle Jacken”, “alle Oberteile”, “alle Strümpfe” und so weiter sollte die Überkategorie zu viel sein. Mal schauen wieviele Unterkategorien ich davon für mich bzw. uns nutzen muss.

Meine Idee ist es die einzelnen Schritte per Fotos zu dokumentieren und auch darüber zu bloggen, da ich glaube, dass es schon ein harter Kampf wird aber man am Ende echt stolz sein wird.

Hier die Übersicht der Kategorien und der Reihenfolge, die sie vorschlägt:

1. Kleidung
2. Bücher
3. Papier
4. Komono (Verschiedenes)
5. Sentimentales

Hier ein PDF mit der Übersicht aller möglichen Unterkategorien: Konmari Checklist

3 thoughts on “KonMari Series #1 – Die Basis

  1. Beim Thema Klamotten aussortieren hab ich mit dem Grundgedanken, nur noch 50 Teile zu behalten, echt gute Erfahrungen gemacht. Ich hab die Zahl auch tatsächlich recht einfach erreicht – allerdings habe ich dafür nur “Alltagsklamotten” genommen. Socken, Unterwäsche sowie Festliches sind nicht mit eingerechnet.

    Viel Spaß und Erfolg dabei!

    (Und yay, du bloggst wieder mehr! 😀 )

    • Ich bin echt gespannt bei wieviel ich lande. Diese Woche startet die Kategorie Kleidung. Ich berichte dann. 🙂

  2. Spannende Methode. Berichte uns, wie sie ausging 🙂 Gut fand ich übrigens folgende Analyse: “im Endeffekt ist es eben nur Ausmisten und Aufräumen und keine Langzeit-Therapie.” < Made my day! 😀

    PS.: Wie Julie auch feststellt: Cool, du blogst wieder, deshalb habe ich direkt meinen Blog abgestaubt!

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